Jetzt startet endlich auch der offizielle Verkauf der Chronik zum 125 jährigen Jubiläum des Löschzugs und Musikzugs der Feuerwehr Drolshagen. Nachdem die Coronavirus-Pandemie auch die Jubiläumsfeierlichkeiten und -planungen der Feuerwehr ordentlich durcheinandergeworfen hat, ist nun ein wichtiger Bestandteil des Jubiläums fertig gestellt.

Die Autoren, Dr. Peter Vitt für den Löschzug und Walter Meinerzhagen für den Musikzug, haben auf insgesamt über 470 Seiten ein großes Stück Stadtgeschichte festgehalten. Nach monatelangen Recherchen und Auswertungen in örtlichen und überörtlichen Archiven, aber auch nach Gesprächen mit Zeitzeugen und aktiven Mitgliedern entstand nach und nach ein bemerkenswertes Werk über Drolshagen und seine Feuerwehr. Für Dirk Nebeling, Leiter der Feuerwehr Drolshagen, ist der Verkaufsstart ein glücklicher Tag: „Wir haben es nicht nur als moralische Verpflichtung gesehen, die historischen Ereignisse der Feuerwehr mit diesem Buch im Stadtarchiv für die Zukunft zu sichern. Es ist uns auch eine besondere Freude, die vielen Entwicklungsstationen und die Arbeit von Löschzug und Musikzug heute für alle Bürgerinnen und Bürger der Region vorzustellen.“

Mit zahlreichen Details und Bildern bietet die Chronik spannende Einblicke in die Geschehnisse der Löschzüge und des Musikzugs. Beginnend im Jahr 1896 – mit sehr kleinen, beschaulichen Anfängen – veranschaulicht die Chronik wie sich die Feuerwehr immer wieder verändert hat, welche Einsätze und Persönlichkeiten besondere Bedeutungen hatten und welche Herausforderungen bis zum Jubiläumsjahr 2021 zu meistern waren. Ein echtes Stück Stadtgeschichte!

Bürgermeister Berghof dankte den Mitgliederinnen und Mitgliedern der Feuerwehr: „Vielen Dank für Ihr ehrenamtliches Engagement der vergangenen Jahrzehnte und Ihre heutige Einsatzbereitschaft. Durch die Aufnahme der Chronik in das Stadtarchiv bleibt ihre wichtige Arbeit und die bisherige Geschichte von Löschzug und Musikzug auf Dauer in Erinnerung.“

Das Werk ist ab sofort zum Preis von 19,90 EUR bei folgenden Verkaufsstellen erhältlich: Bürgerbüro Drolshagen, Bücherstube am Markt, Bürotechnik Schürmann, Farbhaus Schulte, Sparkasse Drolshagen, Volksbank Drolshagen, Aral Tankstelle Christ, Dornseifer Markt Drolshagen. 

 

Hier eine kleine Kostprobe :

Vereinsgeschichte des Musikzuges der FFW Stadt Drolshagen

Hier ein kleiner Vorgeschmack auf die Geschichte des musiktreibenden Wehr. Auszüge aus der im April erschienenen gemeinsamen Chronik der Löschzüge und des Musikzuges der Freiwilligen Feuerwehr Drolshagen. 


1912 Festzug zum Turnerfest

Genaue Dokumente zur Vereinsgründung bestehen zwar nicht, jedoch weiß man, durch die Aussagen bereits verstorbener Musiker, dass etwa um 1880 mit dem Musizieren begonnen wurde. Überliefert ist allerdings, dass 1896, als Amtmann Diekmann die FW Drolshagen gründete, schon eine Musikkapelle bestand. Vor allem die Familien Wintersohl und Schmidt hatten dafür gesorgt, dass, zwar nur im familiären Kreis, im Raum Drolshagen eifrig musiziert wurde. Der erste Dirigent der sog. „Wagner´s Kapelle“ muss wohl Mathias Wintersohl gewesen sein, der zusammen mit seinem Sohn zu den Gründern der Drolshagener Musik gehörte.

 

Umzug an Fronleichnam, um 1919

Etwa um 1900 wurde Peter Josef Schmidt aus Dirkingen, von dem nur ein Foto in Militäruniform existiert,  Dirigent der Musikkapelle („Schmidt´sche Kapelle“). Unter Schmidts Leitung, er war von 1898 bis 1906 auch Dirigent der Iseringhauser Musik, nahm der Verein 1900 als „zehn Mann starke Kapelle“ am Rüblinghauser Schützenfest teil. Belegt ist auch ein öffentlicher Auftritt bei der Einweihung des Hützemerter Tunnels 1903. Regelmäßig wurde zudem bei den Fronleichnamsprozessionen der St. Clemens-Pfarrei gespielt, eine Tradition, der man bis heute treu geblieben ist.Ab 1906 nannte sich der Verein „Kick´sche Kapelle“, nach seinem Dirigenten Konrad Kick. Er führte die Musiker bis 1919 und gab den Taktstock an seinen Sohn Josef weiter, der das Amt bis zum Beginn des 2. Weltkrieges inne hatte.

Dass es schon früh eine mehr oder weniger enge Verbindung mit der 1896 gegründeten Feuerwehr Drolshagen gegeben haben muss, beweist ein Versammlungsprotokoll des Schützenvereins Wegeringhausen vom 25.6.1899:

Darin heißt es, dass „für die Musik zur Ausübung der Festlichkeit die Drolshagener Feuerwehrkapelle im Preise von 60 Mark gewählt" wurde.

"Jedoch hat die Musikkapelle für eigene Spesen zu sorgen, dagegen übernimmt der Verein ein Fäßchen Bier von 20-30 Liter der Musik gegenüber gratis".

Fahnenweihe SV Belmicke 1927

Im Jahre 1926 schloss man sich, wohl auf Drängen des Mitgründers und aktiven Feuerwehrmannes Heinrich Alterauge, der Feuerwehr fest an und führte ab da die offizielle Bezeichnung „Feuerwehr-Kapelle Drolshagen“. Die Musiker erhielten neue Uniformen, während man früher lediglich einheitliche Mützen zum zivilen dunklen Anzug trug. Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang die Anschaffung von 2 Signalhörnern, 4 Flöten, 1 Wirbeltrommel und 1 Tambourstab im Jahre 1912, was vermuten lässt, dass man sich mit der Aufstellung eines Spielmannszuges befasste.

Wehr und Musikzug zum 25 Jährigen des MGV "Liedertafel" 1931

Der 2. Weltkrieg, dem 6 aktive Musiker zum Opfer fielen, setzte den Aktivitäten der Kapelle ein vorzeitiges Ende, bis 1949 eine Zusammenkunft zwecks Neuformierung stattfand.

Fritz Simon übernahm den Taktstock.

Der 1. Vorsitzende Heinrich Alterauge versicherte, mit den „Aktiven Männern“ der Feuerwehr Hand in Hand zu arbeiten und unter dem Namen „Feuerwehrmusikzug Drolshagen“ aufzutreten. Amtsbürgermeister Weistenhöfer und Amtsinspektor Zimmermann stellten finanzielle Hilfe im Rahmen der sehr beschränkten Möglichkeiten in Aussicht. Man probte zunächst im Gasthof „Zur Alten Quelle“, wechselweise aber auch in der Gaststätte Bock in Wegeringhausen, da sich der Musikkapelle auch einige Musiker aus Hützemert und Wegeringhausen angeschlossen hatten.

Umzug zum 1. Seifenkistenrennen 1960

Der Chronist berichtet anfänglich von etwa 30 Musikern, die sich trotz schwieriger finanzieller Verhältnisse bemühten, das Beste aus der Sache zu machen. Notenmaterial und Instrumente waren während der Kriegsjahre teilweise verlorengegangen.

Der Drolshagener Fabrikant Hermann Willeke erklärte sich bereit, eine Grundausstattung an neuen Noten zu spenden und so trat die Kapelle mit Tanz- und Unterhaltungsmusik beim Fastnachtsball der Feuerwehr Anfang 1950 erstmals öffentlich auf.

Auch im folgenden Jahr war der Feuerwehr-Ball zur Karnevalszeit

ein besonderes Ereignis im Jahresablauf. Bei den wieder stattfindenden Schützen- und Waldfesten in der Umgebung bewährten sich die Musiker. Auf einheitliche Uniformen musste man noch verzichten, es reichte gerade mal für neue Feuerwehr- Schirmmützen.

Den musikalisch versierten Josef Kick beauftragte man mit der Leitung der Feuerwehrkapelle in den Jahren 1952 und 1953. Er kümmerte sich auch um die Nachwuchsmusiker und brachte bei sich zuhause jungen Interessenten die ersten Töne bei. Ein Höhepunkt für die Drolshagener Feuerwehr im Jahre 1953 war die Einweihung des neuen Gerätehauses am 30. August. Nun stand auch dem Musikzug endlich ein geeigneter Schulungs- und Proberaum zur Verfügung.

 

Franz Huckschlag, Organist in der Drolshagener Kirche und Leiter des Kirchenchores, dirigierte vorübergehend auch die Feuerwehrkapelle in den Jahren 1953 und 1954. Danach übernahm der ehemalige Berufsmusiker Karl Knepper, der nach dem Krieg in Drolshagen eine neue Heimat gefunden hatte, die Stabführung. Zu den verschiedensten Veranstaltungen im heimatlichen Raum engagierte man gerne die Drolshagener Feuerwehrmusiker. Schützenfeste in Belmicke, Bleche, Wegeringhausen und das sogenannte Drolshagener „Scheibenschützenfest“, Sportfeste in Hützemert und Ernte- und Tierschaufeste des Landwirtschaftlichen Lokalvereins waren Bewährungsproben für die Musiker. Nicht zu vergessen die turnusmäßigen Feuerwehrtreffen im gesamten Kreis Olpe, die obligatorischen kirchlichen Anlässe und Prozessionen. Ehrensache waren die jährlichen Gedenkfeiern zum Volkstrauertag, oder wenn es galt, einem Kameraden der Feuerwehr das letzte Geleit zu geben.

Auftritt als "Trachtenkapelle" Karneval 1973

Als Karl Knepper im Jahr 1968 aus Altersgründen den Taktstock niederlegte, konnte der ehemalige Militärmusiker Fritz Kubeil aus Olpe, der weithin als guter Trompeter bekannt war, für den Dirigentenposten gewonnen werden. Seiner Mühe und seinem Fachwissen war es zu verdanken, daß sich der Leistungsstand der Kapelle steigerte und zahlreiche junge Nachwuchsmusiker in die Fußstapfen der älteren ausscheidenden Kameraden treten konnten.

Ein besonderes Ereignis in Drolshagen war das am 22./23. Mai 1971 begangene 75jährige Stiftungsfest der Freiwilligen Feuerwehr Drolshagen, verbunden mit dem Kreisfeuerwehrfest. Der Abschluß des ersten Festtages mit dem „Großen Zapfenstreich“ durch unseren Musikzug und anschließendem Höhenfeuerwerk war ein imposantes Erlebnis für die Drolshagener Bevölkerung. Ein Jahr später, am 13./14. Mai 1972, folgte das 75jährige Jubiläum des Musikzuges. Zahlreiche befreundete Musikvereine und Spielmannszüge beteiligten sich sonntags am großen Festzug und wirkten beim Freundschaftsspielen an beiden Tagen mit. Der 1. Vorsitzende Ludwig Stahl konnte eine große Zahl prominenter Gäste im Festzelt auf der „Breite Wiese“ begrüßen, unter ihnen der noch lebende Mitbegründer Heinrich Alterauge im Alter von fast 90 Jahren sowie Ehrendirigent Josef Kick.

Im Verlauf der folgenden Jahre wurde eifrig musiziert und mit einem ausreichenden Mitgliederbestand wuchs die Zahl der öffentlichen Auftritte. Mehrjährige  Engagements zu Schützenfesten in Bad Westernkotten, Kirchveischede und Sassmicke, regelmäßige Frühjahreskonzerte im Drolshagener Vereinshaus, zahlreiche Ständchen und Platzkonzerte fanden guten Zuspruch bei den Zuhörern.

Auch die Mitwirkung bei den diversen Veranstaltungen zum Jubiläum „500 Jahre Stadt Drolshagen“ im Jahr 1977 bleibt unvergessen. So hatten z.B. sechs Blechbläser des Musikzuges am Abend des 1. Januar 1977 vom Papenberg aus die Bürger von Drolshagen mit feierlichen Intraden auf das Stadtjubiläum eingestimmt.

Das Jahr 1982 brachte einen Wechsel in der musikalischen Leitung. Hauptmusikzugführer Fritz Kubeil aus Olpe trat Ende 1981 mit 64 Jahren auf eigenen Wunsch zurück. Fast vierzehn Jahre hatte er den Taktstock in Drolshagen geführt. Mit der Ernennung zum Ehrendirigenten bei der Jahresdienstbesprechung der Feuerwehr Drolshagen verband man Dank und Anerkennung für einen verlässlichen Mann, der den Musikzug seinerzeit neu ausrichtete und immer wieder junge Leute an die Blasmusik heranführte und die notwendigen Kenntnisse geduldig vermittelte.

Mit dem Berufsmusiker Alfons Zocha aus Siegen (Trompeter im damaligen „Siegerland-Orchester“ Hilchenbach) gelang es dem Vorstand unter Vorsitz von Walter Meinerzhagen, einen neuen musikalischen Leiter zu gewinnen. Schon nach einem Vierteljahr harter Probenarbeit fand das 1. Konzert im April 1982 in Drolshagen statt. Der Musikzug konnte mittlerweile auf 85 Jahre seines Bestehens zurückblicken und nach dem guten Erfolg im Frühjahr gab es im Herbst gleich ein weiteres Konzert mit völlig neuem Programm. Im gleichen Jahr wurde der langjährige 1. Vorsitzende des Musikzuges, Ludwig Stahl, Schützenkönig des noch jungen St. Clemens Schützenvereins. Die Mitwirkung beim sonntäglichen Festzug und Hofstaat war selbstverständlich und im folgenden Jahr übernahm man trotz der vielen   übrigen Termine die Festmusik zum Drolshagener Schützenfest. Der zusätzliche gute Erlös diente vorrangig zur Anschaffung dringend notwendiger Instrumente für den Nachwuchs im Verein.

Da durch den Zugang junger Leute die Anzahl der Musiker, aber auch der Kameraden im Löschzug wuchs und der Schulungsraum im Feuerwehrhaus zu klein wurde, bemühte sich der Vorstand um ein anderes Übungslokal für die Kapelle. Von einem neuen Feuerwehrgerätehaus wurde zwar immer mal wieder gesprochen, jedoch gab es noch keine konkreten Pläne für ein derartiges Vorhaben und es blieb bei Umbauten und Optimierungen im alten Gebäude. Die fehlenden finanziellen Mittel ließen kein schnelles neues Domizil für die Feuerwehr zu. Und so war man froh darüber, im Drolshagener St. Clemens-Haus vorerst geeignete Räumlichkeiten für die Musik zur Verfügung gestellt zu bekommen. Doch der alte Schulungsraum oder die Fahrzeughalle im Feuerwehrhaus mußten immer mal wieder als Ausweichproberaum herhalten, was mit unliebsamen Umständen verbunden war.

Blasmusikfestival 2000

Konzerte, Prozessionen, Ständchen, Schützenfeste und die Teilnahme bei Musik- und Sängerfesten, aber auch Dienstmusiken für die Feuerwehr füllten den Terminkalender des Orchesters. Außer den wöchentlichen Proben war man alljährlich im Schnitt an vierzig Tagen in Sachen Musik im Einsatz.

Marktplatzfest 2009

Alfons Zocha leitete den Musikzug fast 13 Jahre mit bemerkenswertem Erfolg bis zum Herbst 1994. Neben seiner bewährten musikalischen Führung bemühte er sich in vielen Stunden auch um den Nachwuchs, vor allem im Trompetenregister. Nicht zuletzt mit  Blick auf seine gesundheitliche Situation  in den letzten Jahren gab er mit Vollendung des 60. Lebensjahres den Dirigentenstab in jüngere Hände weiter.

Mit Michael Drucks als neuem Stabführer des Musikzuges konnte der Vorstand einen fachkundigen und engagierten Militärmusiker finden, der dem Vereins geschehen viele neue  und nötige Impulse verleihen sollte. Bei dem zwangsläufig anstehenden Generationswechsel unter den Mitgliedern galt es, zu Geschlossenheit und beständiger Leistung zu motivieren. Der Neuaufbau des Blasorchesters mit der Integration junger Leute und die positive Entwicklung in den Folgejahren trägt die Handschrift des Vollblutblasmusikers Michael Drucks.

Er war es auch, der sich mit  Nachdruck  für die Gründung eines eigenen Jugendorchesters einsetzte, um rechtzeitig den immer wieder notwendigen Nachwuchs zu sichern und an die Blasmusik heranzuführen. Das Jugendorchester sollte damit zu einer fortdauernden Einrichtung werden, die zwar unermüdlichen Übungseinsatz und beträchtlichen Aufwand an finanziellen Mitteln erfordert, aber für die Zukunft des Vereins unverzichtbar ist. 

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